Sekundaeres Mikroplastik

Sekundäres Mikroplastik

UV-Strahlung, Salzgehalt, Wellengang und Reibung führen im Meer zum Zerfall von Plastikteilen zu sekundärem Mikroplastik. Pro Quadratkilometer Meeresoberfläche treiben mittlerweile im Durchschnitt 13.000 Plastikpartikel. Kunststoffe erhalten ihre Eigenschaften über Zusatzstoffe. Diese führen dazu, dass Mikroplastik im Meer wie ein Magnet auf Schadstoffe wie Insektizide, Flammschutzmittel oder Schwermetalle wirkt. Meerestiere nehmen diese Umweltgifte mit dem Plastik auf. Über die Nahrungskette können diese dann bis zum Menschen gelangen.
 







Luftaufnahme: Der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern treibt für Forschungsarbeiten über dem Bereich der 'Aurora' Hydrothermalquellen am Westlichen Gakkel Rücken, Arktis
Foto: Alfred-Wegener-Institut/Stefanie Arndt, CC-BY 4.0 

Forschende des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben im arktischen Meereis so viel Mikroplastik wie nie zuvor gefunden. Die meisten Partikel waren jedoch mikroskopisch klein. Die Eisproben aus fünf verschiedenen Regionen des Arktischen Ozeans enthielten zum Teil mehr als 12.000 Mikroplastik-Teilchen pro Liter Meereis. Die Plastik-Überreste waren zudem so charakteristisch im Eis verteilt, dass die Wissenschaftler ihre Spuren zurückverfolgen konnten. Diese reichen zum einen bis zum Müllstrudel im Pazifischen Ozean. Zum anderen verweist der hohe Anteil von Lack- und Nylonpartikeln auf den zunehmenden Schiffsverkehr und Fischfang im Arktischen Ozean. Insgesamt fanden die Wissenschaftler 17 verschiedene Kunststofftypen im Meereis, darunter Verpackungsmaterialien wie Polyethylen und Polypropylen, aber auch Lacke, Nylon, Polyester und Cellulose Azetat. Letzteres wird vor allem bei der Herstellung von Zigarettenfiltern verwendet. Zusammen machten diese sechs Stoffe rund die Hälfte aller nachgewiesenen Mikroplastikpartikel aus.
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