Hintergrund:
Der Bericht des Klimabeobachtungsdienstes Copernicus European State of the Climate report 2022 macht deutlich, dass 2022 ein Jahr negativer Rekorde war, durch extrem hohe Temperaturen und Trockenheit und einen massiven Gletscherschwund. 2022 erlebte Europa den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
6. Sachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC)
20.03.2023
Der Weltklimarat (IPCC) hat den Synthesebericht AR6 Synthesis Report Climate Change 2023 vorgelegt, der vorläufig nur in Englisch verfügbar ist. Deutlich wie nie zuvor warnt er darin vor den Folgen der vom Menschen verursachten Klimaveränderungen und fordert drastische Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Sollte dies nicht der Fall sein, so werde das Ziel, die im Pariser Klimaabkommen von 2015 definierte Höchstgrenze einer Erderwärmung von maximal 1,5°C schon im nächsten Jahrzehnt überschritten.
Ein
deutsche Übersetzung der Hauptaussagen (also der jeweils hervorgehobene Absatz am Anfang eines jeden Abschnitts) der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung (Summary for Policymakers, SPM) ohne Abbildungen finden Sie auf der Website der Deutschen Koordinierungsstelle des IPCC.
Arbeitsgruppe 3: Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change
Arbeitsgruppe 2: Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability
Im August 2021 wurde der Bericht der Arbeitsgruppe 1 Climate Change 2021: The Physical Science Basis veröffentlicht:
Mehr dazu auf der Seite zum Weltklimarat.
Eine Zusammenfassung der aktuellen Ergebnisse des Weltklimarates finden Sie zudem auf der Seite des Deutschen Klima Konsortiums, zusammen mit einer Zusammenstellung von Klima-Fakten.
klimafakten.de bietet zuverlässige Fakten zum Klimawandel und seinen Folgen und zeigt, wie man darüber ins Gespräch kommt.
Aktuelle Nachrichten zum Thema in Deutsch finden Sie zudem beim Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change gGmbH.
Deutschland hat 2022 zwar weniger Treibhausgase ausgestoßen als im Vorjahr. Trotzdem fordert der Expertenrat für Klimafragen in seinem aktuellen Bericht wirkungsvollere Maßnahmen, um die Klimaziele zu erreichen.
Der Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung hat in einem Sondergutachten von Juni 2024 deutlich gemacht, dass die deutschen Klimaziele für eine Verminderung der Treibhausgas-Emissionen von 2021 bis 2030 2030 gefährdet. Der Expertenrat hat errechnet, dass auch für den Zeitraum 2031 bis 2045 die dann noch ehrgeizigeren Klimaziele verfehlt werden und das langfristige Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2050 nicht erreicht werden wird.
Der aktuelle Umweltprüfbericht Deutschland 2023 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bietet eine unabhängige Beurteilung über die Fortschritte der Länder bei der Erfüllung ihrer umweltpolitischen Zielsetzungen. Die Berichte stützten sich auf ein breites Spektrum von Wirtschafts- und Umweltdaten sowie evidenzbasierte Analysen.
In einem am 06.04.23 veröffentlichten offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz fordern Hunderte Vertreter aus Parteien, Wissenschaft und Gesellschaft die Bundesregierung dazu auf, deutlich mehr zu tun, um den deutschen Beitrag zur globalen Einhaltung der Pariser Klimaziele sicherstellen.
Die Kosten des vom Menschen verursachten Klimawandels sind auch in Deutschland erheblich. Hitze, Dürre und Fluten haben im Zeitraum von 2000 bis 2021 Schäden in Höhe von mindestens 145 Milliarden Euro verursacht. Das sind durchschnittlich 6,6 Milliarden Euro pro Jahr. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragten Studie finden Sie hier:
Für den Klimaschutz in Deutschland von besonderer Bedeutung ist der Beschluss des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 18.08.2021. Dieser führte dazu , dass die Bundesregierung 2021 das Bundes-Klimaschutzgesetz deutlich verschärfen musste. Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben verschärft und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verankert. Bereits bis 2030 sollen die Emissionen um 65 % gegenüber 1990 sinken. Die Gesetzesnovelle ist am 31. August 2021 in Kraft getreten und sieht sektorspezifische Minderungsziele für die Bereiche Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft sowie Abfallwirtschaft und Sonstiges vor.
Deutschland liegt bei Klimaschutz und der langfristigen Sicherung der Energie- und Rohstoffversorgung weit hinter seinen eigenen Zielen. Unter dem Titel
„Den Graben zwischen Anspruch und Wirklichkeit schließen - Wie Deutschland seine Ziele beim Klima- und Ressourcenschutz noch erreichen kann“ formuliert das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH Empfehlungen, wie sich dieser Rückstand aufholen lässt.
Die CO2-Uhr des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) veranschaulicht, wieviel CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C beziehungsweise 2°C zu begrenzen. Das MCC ist eine gemeinsame Gründung der Stiftung Mercator und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
Wie stark und auch wie unterschiedlich sich die globale Erwärmung in verschiedenen Weltregionen und auch Ozeanen auswirkt, verdeutlichen die Graphiken, die Prof. Ed Hawkins von der University of Reading entwickelt und unter #ShowYourStripes unter der Creative Commons Lizenz (CC BY 4.0) im Internet zur Verfügung stellt.