Anpassung an die Klimakrise: Stadtplanung
Der Rückbau von Flächen des motorisierten Verkehrs wie Parkplätze, Parkhäuser und Straßen bietet die Möglichkeit, neuen Wohnraum und Grünflächen in Städten zu schaffen. Eine klimaangepasste Bebauung und ausreichende Versickerungsmöglichkeiten reduzieren den Hitzestau in heißer werdenden Sommern. Bei Starkregenereignissen sinkt die Abflussgeschwindigkeit des Wassers. Regenwasserkanäle werden so entlastet. Dies gilt auch für Privatgrundstücke, wenn diese möglichst gering versiegelt und auch nicht als Schottergärten angelegt sind.
Häufiger auftretende Starkregen steigern in Städten die Gefahr von Überschwemmungen. Entsiegelte Flächen bieten zusätzliche Versickerungsmöglichkeiten und entlasten das Kanalnetz. Niederschlagswasser, das nach dem Prinzip der „Schwammstadt“ dezentral gespeichert wird, steht in trockenen und heißen Phasen für die Bewässerung von Grünflächen, Pflanzen und Bäumen zur Verfügung. Auch Privathaushalte können durch Tanks bzw. Zisternen Niederschläge speichern, um knappe Wasserressourcen und Geld für die Bewässerung von Gärten zu sparen.
In Städten und Gemeinden sind kleine Parks, Gewässer, naturnahe und giftfreie Gärten sowie Brachflächen wertvolle Biotope. Als „ökologische Trittsteine“ und grüne Korridore bieten sie wichtige Rückzugsräume und Wege für Tiere und Pflanzen. Sie fördern den Artenschutz und erleichtern die Anpassung an die Folgen der vom Menschen verursachten Klimaveränderungen. Wirksame Instrumente der Stadtplanung sind bauliche Nachverdichtung und Flächenrecycling, bei dem bereits versiegelte Flächen für die Bebauung genutzt werden.
Mehr Informationen
Hitze, Trockenheit und Starkregen. Klimaresilienz in der Stadt der Zukunft. Deutscher Städte und Gemeindebund (DStGB) und Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin 2022.
Anpassung an den Klimawandel in den Städten. Forderungen, Hinweise und Anregungen. Deutscher Städtetag. Berlin und Köln, 2019 European Commission:
Urban Data Platform Plus: The Resilient City.
Informationsportal zu Klimawandel und Raumentwicklung mit aktuellen Forschungsergebnissen und praktischen Projektbeispielen aus verschiedenen Forschungsfeldern des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sowie Arbeitshilfen für die praktische Umsetzung von Klimaschutz und Klimaanpassung in Stadt und Region sowie der Wohnungswirtschaft.
Klimanavigator: Anpassung von Städten an den Klimawandel. Maßnahmen zur baulichen Klimaanpassung. Dieser wird betrieben vom Helmholtz-Zentrum hereon GmbH.
Klimaresilienter Stadtumbau. Bilanz und Transfer von StadtKlimaExWoSt. Ein Projekt des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) betreut vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn 2017.
Anpassung an den Klimawandel in Stadt und Region. Forschungserkenntnisse und Werkzeuge zur Unterstützung von Kommunen und Regionen. Ein Projekt des Forschungsprogramms „DAS-Förderprogramm – Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) betreut vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Bonn, 2016.
Klimaangepasste Gebäude und Liegenschaften. Empfehlungen für Planende, Architektinnen und Architekten sowie Eigentümerinnen und Eigentümer. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn 2022