Transformationsprozess hin zu einer treibhausgasneutralen Zukunft
Wie sieht eine moderne Gesellschaft aus, die nicht dem Prinzip der immerwährenden Expansion folgt, sondern gutes Leben mit nur einem Fünftel des heutigen Verbrauchs an Material und Energie sichert?
Dieser Frage geht das Buch Die große Transformation - Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels nach, das 2018 von Prof. Uwe Scheidewind, dem ehem. Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie herausgegeben wurde. Hierzu werden eingangs die notwendigen Perspektivwechsel und konzeptionenellen Grundlagen (Nachhaltigkeitsziele/SDG, Planetare Grenzen, Dekarbonisierung sowie 8-Tonnen Gesellschaft) beschrieben, um dann in sieben Handlungsfeldern die notwendigen Wenden zu skizzieren: Wohlstands- und Konsumwende, Energiewende, Ressourcenwende, Mobilitätswende, Ernährungswende, urbane Wende und industrielle Wende. Diese Wenden erfordern eine geteilte Verantwortung von Zivilgesellschaft, Politik, Unternehmen, Wissenschaft und dem Individuum, deren Zusammenspiel anschließend beschrieben wird.
Anhand der zunehmenden Erderwärmung lässt sich zeigen, dass zukünftige Generationen deutlich stärker
von deren Folgen betroffen sein werden. Daher sind die Forderungen der jungen Generation nach wirksameren Klimaschutzmaßnahmen nachvollziehbar und - wie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) von März 2021 zeigt - auch berechtigt.
Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit müssen daher stärker als bisher zusammen behandelt werden, wie der Soziologe Jörg Tremmel aufzeigt.