Altkleider
Laut einer Studie des Europäischen Parlaments kaufen Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa jährlich fast 26 kg Textilien und werfen 11 kg pro Kopf und Jahr weg. Die damit verbundenen Auswirkungen der auf Umwelt- und Klima sind erheblich. So wird geschätzt, dass die Modebranche 10 % der weltweiten CO2-Emissionen verursacht und damit mehr als internationale Luftfahrt und Seeschifffahrt zusammen.
Verantwortlich hierfür ist die immer größere Geschwindigkeit, mit der Kleidung auf den Markt gebracht wird. Früher waren vier Kollektionen pro Jahr üblich: Je eine für Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Heute bringen Anbieter der Fast Fashion oder sogar Super Fast Fashion mehrere Dutzend Teile pro Tag auf den Markt. Angesichts der dabei immer schlechter werdenden Qualität wird Kleidung zu einem Wegwerfartikel, der zudem nur schwer zu recyceln ist. Weniger als die Hälfte der Altkleider wird zur Wiederverwendung oder zum Recycling gesammelt, und nur 1 % wird zu neuer Kleidung recycelt. Technologien zum Recycling von Kleidung zu neuen Fasern werden derzeit entwickelt. Erschwert wird dies allerdings durch die Vielzahl von Mischmaterialien.
Im Rahmen des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft stellte die Europäische Kommission im März 2022 edie neue Strategie "Nachhaltige Produkte zur Norm machen" vor, um Textilien haltbarer, reparierbarer, wiederverwendbar und recycelbar zu machen. Diese soll auch helfen, gegen Fast Fashion vorzugehen und Innovationen innerhalb der Textilindustrie zu fördern.
Die Studie "Alttextilien in Deutschland: Herausforderungen und Chancen des Textilrecyclings" des Öko-Instituts im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU)" skizziert die bestehenden Recyclingverfahren, ihre Vor- und Nachteile sowie politische Möglichkeiten zur Förderung des Textilrecyclings.