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Klimaentwicklung

2024: Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO)

Der aktuelle Bericht der WMO zeigt, dass die globale Mitteltemperatur 2023 um 1,45 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lag - so hoch wie noch nie seit Messbeginn.


Die Kernbotschaften:

  • Bericht über den Zustand des Weltklimas bestätigt 2023 als das mit Abstand wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
  • Rekorde für Erwärmung der Ozeane, Anstieg des Meeresspiegels, Verlust des antarktischen Meereises und Gletscherrückgang
  • Extremes Wetter untergräbt sozioökonomische Entwicklung
  • Übergang zu erneuerbaren Energien gibt Hoffnung
  • Die Kosten der Untätigkeit beim Klimaschutz sind höher als die Kosten des Handelns beim Klimaschutz


Obwohl Deutschland relativ klein ist, hat das Land seit Beginn der Industrialisierung fast 5 % zur globalen Erderwärmung beigetragen. Die Treibhausgasemissionen pro Kopf der Bevölkerung sind auch heute noch überdurchschnittlich hoch: Sie belaufen sich auf das Doppelte des internationalen Durchschnitts. Mit ihrer Innovationskraft und Wirtschaftsleistung haben es Industrieländer wie Deutschland in der Hand, beim Klimaschutz voranzugehen und in der Praxis zu zeigen, wie gutes Leben und Arbeiten mit Klimaschutz vereinbar sind, um die international verbindlichen Klimaziele zu erreichen.

Hintergrund

2019 lag die mittlere globale oberflächennahe Lufttemperatur um rund 0,98°C höher als der Durchschnittswert der Jahre 1951-1980. Die globale Erwärmung wirkt sich dabei regional sehr unterschiedlich aus. So lag der Anstieg der Oberflächentemperatur in der Arktis zwischen +2 bis +4 °C und im Arktischen Ozeam bei +2,7 °C. Mit +2,2 °C ist auch in Deutschland die globale Klimaveränderung deutlich spürbar.


Häufig gestellte Fragen und Antworten zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen der globalen Klimaveränderungen hat die Arbeitsgruppe 1 zum 5. Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen ( IPCC - Intergovernmental Panel on Climate Change ) zusammengestellt.


Einen Überblick über die wichtigsten Forschungsergebnisse zum Klimawandel geben zudem eine Faktenliste , die zum G20-Gipfel in Hamburg erstellt wurde und eine Faktensammlung , die vom Deutschen Klima Konsortium zusammengestellt wurde. Einen Überblick darüber, wie der größtenteils von Menschen verursachte Klimawandel wetterbedingte Naturkatastrophen beeinflusst und wie dies Risikolagen verändert, geben zudem Analysen der Munich Re .

Im Pariser Klimaschutzabkommen hat sich die Weltgemeinschaft 2015 verpflichtet, die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts deutlich unter 2 °C und möglichst unter 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten.


Der Treibhauseffekt der Erde wird zu zwei Dritteln (66 %) durch Kohlendioxid verursacht. Dieses entsteht bei der Verbrennung von Erdöl, Erdgas und Kohle. Weitere 17 % tragen Methan, das durch Vergärung bzw. Verdauung entsteht sowie Lachgas mit 6 % zur globalen Erwärmung bei.

Als eine der größten Volkswirtschaften der Welt hat Deutschland seit Beginn der Industrialisierung am Anfang des 19. Jahrhunderts fast fünf Prozent zur globalen Erderwärmung beigetragen, obwohl die deutsche Bevölkerung aktuell nur rund ein Prozent der Weltbevölkerung ausmacht.

In Deutschland entfielen laut Umweltbundesamt im Jahr 2016 88,2 % der Treibhausgase auf Kohlendioxid, 6,0 % auf Methan, 4,2 % auf Lachgas und rund 1,7 % auf fluorierte Treibhausgase  (F-Gase).


Auf der Basis der von den Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens gemachten Selbstverpflichtungen zu Klimaschutzbemühungen prognostiziert der Climate Action Tracker (in Englisch) die bis zum Jahr 2100 zu erwartende globale Erwärmung. Demnach würde sich auf der Grundlage des bisherigen Klimaschutzzusagen die globale Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 zwischen 2,8 und 3,2 Grad erhöhen . Damit läge sie deutlich über dem im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Höchstwert von maximal zwei Grad, wobei eine Begrenzung des Temperaturanstiegs um maximal 1,5 Grad Celsius angestrebt wird. 2019 betrug der Temperaturanstieg bereits ein Grad gegenüber dem Ausgangswert in vorindustrieller Zeit. Bewertet werden dort auch die Klimaschutzanstrengungen einzelner Länder. Bei Deutschland wird festgestellt, dass die bisherigen Entscheidungen nicht ausreichen werden, um die für 2020 und 2030 zugesagten Minderungsziele zu erreichen.

In seiner Studie "Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität - RESCUE" zeigt das Umweltbundesamt auf, wie dieses Ziel bis 2050 zu erreichen ist. Dazu wurden die Handlungsfelder Energie, Bauen und Wohnen, Mobilität, Industrie, Abfall und Abwasser sowie Landwirtschaft und Landnutzungsänderungen untersucht. auf
Die jährlichen Pro-Kopf-CO2-Emissionen Deutschlands sind mit rund 9,6 Tonnen noch ungefähr doppelt so hoch wie der internationale Durchschnitt von 4,8 Tonnen und liegen auch noch deutlich über dem der anderen EU-Länder. Um die völkerrechtlich verbindliche 2 °C-Obergrenze bis Ende des Jahrhunderts einzuhalten, müssten die durchschnittlichen Pro-Kopf-Emissionen weltweit auf deutlich unter zwei Tonnen pro Jahr gesenk t werden.
CO2-Fußabdruck
Wer den eigenen CO2-Fußabdruck berechnen möchte, kann das unter folgenden Links tun:
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